Patriarchat zerfotzen

Patriarchat zerfotzen

Lasst uns das Patriarchat zerfotzen

Wann?
Sonntag
30.6.2019, 11:00 

Wo?
Königsplatz, München

Fotos: Burschenschaft Molestia

Pressestimmen:

„‚Wir rufen das matriarchale Reich aus‘, schallt es über den Platz. ‚Dein sei der Name: Klitoria!‘ Dann entrollen sie ein schwarzes Banner mit dem Namen ihres neuen Staates, recken die linke Faust zum Schwur in die Luft und fassen sich mit der rechten Hand an die linke Brust. ‚Vivat Klitoria!‘ rufen sie im Chor. Und schließlich entlässt sie der ‚Bursche Jolande‘, die Rednerin: ‚Wir haben es vollbracht, die Zukunft ist unser! Gehet hin und zerfotzt, was sich euch in den Weg stellt!‘ Die Burschenschaft Molestia, die erste rein weibliche Burschenschaft Münchens, hat am Sonntag zum Staatsakt eingeladen. In zwei Reihen sind die Mitglieder, vorbei an irritierten Passanten, vom Königsplatz zur Feldherrnhalle gezogen. Ihr Ziel: ‚das Patriarchat zerfotzen‘, so kündigten sie den Zug in den sozialen Medien an. Sie wollen die Stadt ‚in den matriarchalen Schoß‘ führen und die Männer, das schwache Geschlecht, zurück an den Herd, zu ihrem eigenen Wohl. Man müsse ja nicht erst nach Polen, Italien oder Ibiza schauen, um zu sehen, was geschehe, wenn sich Männer der Öffentlichkeit aussetzen, rief Jolande bei einem Zwischenhalt am Karolinenplatz ins Megafon. Das Patriarchat sei am Ende, ‚wir wollen den Patriexit, jetzt!‘ Außerdem würden Männerhoden durch Überforderung und Stress auf die Größe getrockneter Pflaumen schrumpfen. ‚Nein zum Männerwahlrecht! Nein zu verschwendetem Samenerguss! Nein zu Schrumpfhoden!‘“
Jakob Wetzel, Süddeutsche Zeitung, 30. Juni, 2019

„Die Molestia-Frauen sind Profis aus der Kulturbranche, mit Inszenierungen bestens vertraut… Die Ausrufung  des Matriarchats. Das klingt radikal und damit ziemlich amüsant. Allerdings schweben etliche Fragen wie XXL-Hitler-Luftballons über dieser Aktion: Ist das Kunst? Hardcore-Feminismus? Provokation, Demo oder Satire? Meinen die das ernst? Und was wollen sie erreichen?”
Nora Reinhardt, Stern, 19. September 2019

Gefördert durch das Kulturreferat München.