Fallen

Fallen

FALLEN

Zwei Menschen begegnen sich in der Tate Modern vor einem Turner-Gemälde und vor dem implodierten Horizont des Alten Meisters imaginieren sie ihre gemeinsame Zukunft oder ist es bereits die Vergangenheit? Gründen sie eine Familie? Oder blicken sie bereits auf ihre gescheiterte Beziehung zurück? Bekommen sie Kinder? Oder irren diese bereits wie sie selbst durch eine posteuropäische Welt, getrieben von urbanem Nomadismus und einer Kapitalisierung, die jede Liebeserklärung zum riskanten Start-up macht? Das Bild, auf dem sich Kolonialgeschichte mit den Entwicklungen des modernen Finanzmarktes kreuzt, ist dabei der Hintergrund für diese Liebesgeschichte aus einer Zeit, die unsere Zukunft sein könnte. Anna Gschnitzers Text lädt uns ein und fordert uns heraus, unseren Blick auf die Welt, auf eine Beziehung, auf uns selbst zu hinterfragen.

Mit: Sonja Romei, Ingeborg Schwab, Tamara Semzov
Text: Anna Gschnitzer
Regie: Isabella Sedlak
Bühne, Kostüme: Sophie Baumgartner
Musik: Peter Plos
Video: Jakob Hütter
Dramaturgische Beratung: Sandra Wolf

Regieassistenz: Juliane Aixner
Fotos: Isabella Simon 

Premiere (UA): 02. November, 2022
Theater Drachengasse, Wien
Aufführungsrechte bei Felix Bloch Erben, Verlag für Bühne, Film und Funk.

Pressestimmen:

„Souverän verführt uns Anna Gschnitzer dazu, mit ihr zu fallen, rückwärts zu fallen in einen diskontinuierlichen, nicht-linearen Zeitraum. Humorvoll und sprachlich versiert konstruiert sie einen Text, aus dem sich Figuren im Akt des Sprechens entwickeln. Der Leser wird in den Sog eines nahezu utopischen Zustands gezogen: Für kurze Momente erscheint alles verheißungsvoll und möglich, bevor wieder sämtliche Sicherheiten genommen werden."
(aus der Jurybegründung des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik)

„Und wenn der Text am Ende zu einer ausführlichen Imaginationsreise anhebt und die Aufführung rein aus mikrofonierter Sprache besteht, dann hat es auf der Bühne immer noch dieses solidarische Ensemble, das sich, wie es in einer Regieanweisung heißt, die Sprache weiterreicht "wie eine heiße Kartoffel oder eine Handgranate, schnell, zärtlich und vorsichtig". Ein spannend herausfordernder Theaterabend. Fragmente einer Sprache der Liebe jenseits von Hollywood.“
Der Standard, Theresa Luise Gindlstrasser, 04.11.2022